Die Herausforderungen von New Work-Konzepten für Unternehmen
Die wohl größte Schwierigkeit von New Work ist die Definitionsarbeit. Der Megatrend ist als Konzept noch jung und im stetigen Wandel, was ihn schwer greifbar macht. Statt um einen konkreten und allgemeingültigen Ansatz geht es im Grunde vielmehr um eine Sinn- und Prinzipienfrage:
Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus? Welche Bedingungen muss er erfüllen? Und welche Veränderungen braucht es dafür?
Hinter dem Dachbegriff New Work stecken Ansätze und Modelle, die Antworten auf diese Fragen rund um den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruch im digitalen Zeitalter liefern wollen. Typische Ziele von New Work-Konzepten sind:
- Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben weichen weiter auf.
- Arbeit sollte eine größere Bedeutung innewohnen, als nur Zeit gegen Geld zu tauschen.
- Es sollte möglich sein, flexibler, agiler und vor allem auch ortsunabhängig zu arbeiten.
- Die Grundlage dafür legen die anhaltende Digitalisierung, die ständige Innovation und die Globalisierung.
Es existieren bereits zahlreiche Strategien und Konzepte, wie die New Work Philosophie in der Praxis angewandt werden kann. Welche Variante davon die passende ist, ist von Unternehmen zu Unternehmen eine höchst individuelle Frage.
Eine Konstante besteht dennoch: die neue Arbeitsrealität von New Work bringt Herausforderungen für Organisationen mit sich.
Schlechte technische Ausstattung
Haben Sie schon einmal versucht, mit einem analogen Telefon einem Videocall beizuwohnen?
So absurd der Gedanke wirkt, er verdeutlicht eine wichtige Grundvoraussetzung von New Work: Digitale und dynamische Arbeitskonzepte können nur mit einer geeigneten IT-Infrastruktur funktionieren.
“So sieht es nicht bei allen Arbeitnehmern aus – viele Unternehmen haben ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt, ohne ihnen die benötigte Technik zur Verfügung zu stellen.“
Dieser Umstand wurde während der Coronakrise nicht wenigen deutschen Unternehmen schmerzlich bewusst. Mitarbeiter wurden ins Homeoffice geschickt und hatten dort zum Teil nicht einmal die nötige Technik zur Verfügung.
Private Laptops, Telefone und Internetleitungen mussten herhalten. Abstürze, Ausfälle und verpixelte Video-Meetings, in denen man das Gegenüber mehr an Farben als an Formen erkennt, inklusive.
Hinzu kamen Fragen, die in vielen Betrieben zuvor noch nie gestellt wurden. Ab wann steht einem Mitarbeiter ein Dienst-Laptop zu? Wie lassen sich Arbeitsprozesse überhaupt aus dem Homeoffice durchführen? Kann der Datenschutz gewährleistet werden?
Schnell zeigte sich: In den meisten Fällen waren weder die Ausstattung noch die Aufstellung der Mitarbeiter für Remote Work ausgelegt.
Diese Problematik beschränkt sich allerdings nicht allein auf das Homeoffice. Auch die gewohnten Arbeitsplätze in den Unternehmen selbst erfüllen oftmals nicht die Kriterien für flexible und agile Abläufe. Schwerfällige alte Systeme, langsame Internetverbindungen und Datensicherheitslücken sind nur die Spitze des Eisbergs.
Die Herausforderung besteht hier darin, neue Ökosysteme und IT-Infrastrukturen zu schaffen, die den Anforderungen von New Work-Konzepten gerecht werden.
Hohe Erwartungshaltungen vs. Realisierbarkeit
Der Sinn dahinter ist simpel wie effizient: Das Arbeiten nach dem New Work-Prinzip befreit Mitarbeiter von den ehemals starren zeitlichen und örtlichen Gegebenheiten.
Warum also nicht gleich einen größeren Wohlfühlfaktor schaffen und ermöglichen, dass jeder seine Fähigkeiten einsetzen kann, wie es ihm am besten gelingt? Der eine hat brillante Ideen auf dem Schreibtischstuhl, der andere beim Tischfußball.
So weit, so bunt. Problematisch wird es, wenn diese Idealvorstellung von einer perfekten Arbeitsumgebung auf die nüchterne Realität in Deutschland trifft.
Mit dem hiesigen Arbeitsrecht sind Elemente wie Rutschen, Wellnessbereiche oder gar Kartbahnen nur schwer vereinbar. Hinzu kommen weitere rechtliche Rahmenbedingungen, die beim Verschwimmen von Arbeit und Privatzeit einer umfassenden Klärung bedürfen.
Wie erfolgt die Arbeitszeiterfassung bei flexiblen Teams? Wie kann der Datenschutz gewährleistet werden, wenn Mitarbeiter außer Haus oder gar aus dem Ausland arbeiten? Ist es ein Arbeitsunfall, wenn beim Brainstorming der Tischtennisschläger ein Eigenleben entwickelt?
An dieser Stelle liegt es bei den Unternehmen, ein rechtlich konformes und dennoch innovatives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem ihre Talente sich frei und effizient entfalten können.
Alte Gewohnheiten und großer Interpretationsspielraum
So können Sie die Hürden zum Arbeitsplatz der Zukunft überwinden
Der New Work Readiness Check
- Die teilnehmenden Verantwortlichen aus der Organisation bewerten 56 Aussagen mit einer numerischen Skala.
- Diesen Aussagen sind vier Dimensionen (Personal, Zusammenarbeit, Struktur und Tools) und verschiedene Schlüsselbegriffe (z.B. Führungsstil, Produktivität etc.) zugeordnet.
- Anhand der Antworten ermitteln wir Mittelwerte für die jeweiligen Dimensionen und Schlüsselbegriffe.
- Durch die mehrdimensionale Betrachtung geben uns die Ergebnisse sehr konkrete Hinweise auf primäre Handlungsfelder.
- Anhand der zugeordneten Schlüsselbegriffe können wir zudem die für Ihre individuelle Situation passenden New Work Hacks zuordnen.
- Erweist sich hingegen eine der vier Dimensionen bereits als New Work Ready, so wird diese nicht erneut optimiert, sondern gegebenenfalls weiterentwickelt.