The New Normal.
Seit Corona die Welt auf den Kopf gestellt hat, ist dieser Begriff omnipräsent. Politiker, Nachrichtensprecher, Wirtschaftsanalysten und viele weitere sprechen beinahe täglich über die Neue Normalität.
Doch was ist eigentlich damit gemeint und warum kehren wir nicht einfach wieder zum gewohnten Alltag zurück? In diesem Artikel erfahren Sie, was es mit New Normal auf sich hat und inwieweit Ihre Organisation davon betroffen ist und durch schnelle Anpassung einen Wettbewerbsvorteil erlangen kann.
Ist New Normal wirklich neu?
Der Terminus der Neuen Normalität ist seit der ersten Hälfte des Jahres 2020 unser treuer Begleiter. Doch auch wenn es so wirkt, das Konzept selbst ist nicht neu.
Im angelsächsischen Raum ist die Idee von New Normal schon länger bekannt. Die Beschreibung wird für jenen Zustand verwendet, der nach einer einschneidenden Krise vorherrscht.
Gemeint sind damit neue wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen. Diese unterscheiden sich grundlegend von den Gegebenheiten vor dem Wendepunkt und haben einen so großen Einfluss, dass sie auch die Zeit danach langfristig prägen werden.
So sprachen US-Medien beispielsweise schon bei der Aufarbeitung der Finanzkrise im Jahr 2008 von einem New Normal.
Im deutschsprachigen Raum wurde der Begriff der Neuen Normalität seit 2018 stark durch die Veröffentlichungen vom österreichischen Sprachphilosophen Paul Sailer-Wlasits und dem Philosophen Hans Martin Esser geprägt. Doch die große Bekanntheit als politisches Schlagwort und ominöse Zukunftsprognose kam mit der Covid-Pandemie.
Covid als Black Swan Event?
Haben Sie schon einmal an einem idyllischen Teich Schwäne gefüttert? Wie häufig kam es vor, dass dabei ein schwarzer Schwan aufgetaucht ist? Vermutlich eher selten.
Genau das ist die Grundlage der Theorie vom Schwarzen Schwan. Sie stammt vom Publizisten Nassim Nicholas Taleb und bezieht sich auf Ereignisse, die…
- …völlig unerwartet auftreten;
- …obwohl sie unwahrscheinlich sind, definitiv im Bereich des Möglichen liegen;
- …wenn sie eintreten, eine große Wirkung haben;
- …tiefgreifende Konsequenzen nach sich ziehen;
- …von den Menschen nicht immer komplett verstanden bzw. im Nachhinein nicht komplett aufgearbeitet werden.
Covid-19 wird von vielen als ein solches Black Swan Event betitelt, auch wenn diese Einordnung nicht ganz korrekt ist.
Ob Black Swan Event oder nicht: Covid-19 hat unseren Alltag enorm verändert.
Seitdem Ende November 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan offiziell erste Fälle von SARS-CoV-2 auftraten, hat sich unser Leben grundlegend verändert. Im Laufe des vergangenen und aktuellen Jahres infizierten sich viele Millionen Menschen mit dem Virus. Weltweit standen Regierungen vor der Herausforderung, ihre Bevölkerung vor einer Bedrohung zu schützen, die bis dato unbekannt war. Grenzen wurden geschlossen, Ausgangssperren verhängt, Sicherheits- und Hygienemaßnahmen waren plötzlich so bedeutsam wie nie.
Das hatte – und hat – dramatische Auswirkungen. Denn nach etwas mehr als einem Jahr seit Ausbruch ist eines sicher. Das Coronavirus wird nicht so schnell gehen, wie es gekommen ist.
Ganz im Gegenteil, auch ohne Blick in die Kristallkugel ist ersichtlich, dass uns die Konsequenzen der Pandemie noch viele weitere Jahre beschäftigen werden. Eine Rückkehr zum Status quo vor Covid ist ausgeschlossen.
Sei es auf medizinischer Ebene, die sich mit der Erforschung und nachhaltigen Bekämpfung des Virus befasst. Oder auf politischer und gesellschaftlicher Ebene, indem ein Umgang mit den veränderten Bedingungen für ein Zusammenleben definiert werden muss. Und nicht zuletzt ist der Fokus auch auf die Wirtschaft gerichtet.
Eine Neue Normalität kündigt sich an.
Nicht nur die Maske wurde schnell zur Neuen Normalität.
Steht deutschen Unternehmen und Organisationen eine dunkle Zukunft bevor?
Die Corona-Krise und ihre Folgen sind bereits jetzt in allen Branchen zu spüren. Kein Wunder, denn Unternehmen und Organisationen in Deutschland wurden zu Beginn 2020 binnen kürzester Zeit mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert.
Der Großteil davon hält nach wie vor an, wie zum Beispiel:
- Neue gesetzliche Anforderungen, die das Tagesgeschäft betreffen und beeinträchtigen;
- Die Verlagerung von Prozessen in den digitalen Raum und die Einführung des mobilen Arbeitens, um trotz der Restriktionen geschäftsfähig zu bleiben;
- Lieferengpässe bei Rohstoffen und Waren besonders aus anderen Ländern aufgrund erschwerter Einreise- und Einfuhrbestimmungen;
- Einschränkungen beim Export von in Deutschland produzierten Produkten;
- Ein verändertes Konsumverhalten von Verbrauchern durch Ausgangsbeschränkungen und einer gesteigerten finanziellen Unsicherheit;
- Niedrigere Gewinnmargen bzw. in einigen Sektoren sogar der komplette Wegfall der Geschäftsgrundlage.
Diese und viele weitere Faktoren haben dazu beigetragen, dass unter anderem das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um 5 % gesunken ist. Zwar wirkt die Bundesregierung diesem Effekt mit vielen Hundert Milliarden schweren Hilfen und der Förderung von Kurzarbeit entgegen. Dennoch stellt die Covid-Pandemie eine Zäsur dar, deren Ende noch nicht absehbar ist.
Experten gehen laut aktuellem Stand davon aus, dass ein Heimisch werden des Virus durchaus möglich ist. Eine weltweite Immunisierung mit Hilfe von Impfstoffen ist erst zögerlich im Gange und ohne verlässliche Zukunftsprognosen. Von der Rezession durch den wochenlangen Beinahe-Stillstand der kompletten Wirtschaft ganz zu schweigen.
Für deutsche Organisationen bringt das vor allem eine Konsequenz mit sich: Eine wettbewerbsfähige Zukunft hat nur, wer sich bestmöglich an diese Neue Normalität mit dem Virus anpasst.
Aber was braucht es eigentlich dazu?
Wie Organisationen das New Normal (er)leben
Kurz zusammengefasst: Veränderte Rahmenbedingungen erfordern neue Lösungsansätze.
Im Zuge der oben genannten Herausforderungen waren viele Organisationen in den letzten Monaten gezwungen, ihre Strukturen und Prozesse radikal umzustellen. Einer der größten Impulse war dabei die rasante Beschleunigung der Digitalisierung.
Die Digitalisierung stellte für die meisten Unternehmen eine Art Rettungsweste dar, um Geschäftsprozesse trotz Ausgangsbeschränkungen, Angst vor Ansteckung sowie geschlossener Läden und Lokale am Laufen zu halten.
In der Praxis führte das zur Ad-hoc-Umsetzung von Maßnahmen, die zuvor in vielen Betrieben nur aus theoretischen Debatten über New Work bekannt waren:
- Organisationen, deren Geschäftsfeld es zuließ, setzen darauf, ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice arbeiten zu lassen;
- Hybrid-Konstellationen aus virtuellen und vor Ort anwesenden Teams entstanden und haben sich zunehmend gefestigt;
- Arbeitszeit-Konzepte wie die bewährte Nine to Five Woche verschwammen durch die neue Flexibilität beim Arbeiten von zu Hause;
- Kommunikation, interne Abläufe, tägliche Aufgaben und Organisationsfragen wurden digitalisiert.
Die digitale und flexible Ausführung der eigenen Arbeit ist für viele ein großer Teil der Neuen Normalität.
Ähnlich wie die anfänglichen Herausforderungen der Corona-Krise halten auch diese Effekte seit nun mehr als einem Jahr an. Das bringt zwei Erkenntnisse mit sich:
1.) Eine zunehmende Digitalisierung im Sinne von New Work funktioniert in der Anwendung und wird uns auch in Zukunft weiter beschäftigen.
2.) Diese Umstellung erfordert von Organisationen ein langfristiges Umdenken.
Das Arbeiten in der Pandemie ist kein kurzfristiger Ausnahmezustand, den es einfach nur zu bewältigen gilt. Es wird kein “Danach” geben, das wie das “Zuvor” ist. Vielmehr ist die Neue Normalität für deutsche Unternehmen längst gelebte Realität. Es braucht also innovative und vor allem nachhaltige Strategien für völlig neue Herausforderungen.
Hunderttausende haben das Arbeiten im Homeoffice kennengelernt und verfügen nun über einen direkten Vergleich zu ihrer vorherigen Situation, was neue Wünsche weckt. Entstandene virtuelle Teams bedürfen eines innovativen Managements und effizienter Workflows. Hinzu kommt die anhaltende Instabilität des Marktes, welche die Relevanz von flexibler und agiler Unternehmensführung erhöht. Und das sind nur einige Beispiele, wie das New Normal auch Sie und Ihre Organisation beeinflussen wird.
Zugegeben, das klingt sehr komplex und die Bewältigung ist alles andere als leicht. Doch wir versichern Ihnen: Dieser Transformationsprozess der Wirtschaft und Arbeitswelt bietet Ihrer Organisation viele Chancen.
New Normal? Better Normal!
Ob die Neue Normalität vorteilhaft oder nachteilig für ein Unternehmen ist, ist letztlich eine Frage der Perspektive.
An dieser Stelle kann es hilfreich sein, Unterstützung durch externe Partner mit entsprechender Expertise in Anspruch zu nehmen. Sie können eine neutrale Bewertung vorhandener und zukünftiger Potenziale vornehmen und so wertvolle Lösungsansätze für die Neuausrichtung Ihres Geschäftsmodells schaffen.
grandega bietet mit BETTER NORMAL ein derartiges Konzept zur Bewältigung komplexer Pandemieanforderungen. Unsere Erfahrungen der letzten Monate zeigten ein Zusammenspiel aus acht primären Lösungsbausteinen, die individuell für Ihre Organisation adaptiert und ggf. erweitert oder verringert werden:
1) Upskilling – Virtuelles Arbeiten erfordert von Mitarbeitern wie Führungskräften neue Kenntnisse und Kompetenzen. Digitaler Wissensaufbau und ein Verständnis neuer Technologien sind unerlässlich, um Qualifikationslücken zu vermeiden.
2) Mix Virtual & Onsite Konzepte – Feste Arbeitsplätze und Schichtsysteme werden zunehmend aufgelöst. Hybride oder gar komplett virtuelle Teams benötigen ein Arbeitsumfeld, das auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Denkbar ist zum Beispiel eine Kombination aus Homeoffice und der Arbeitsstätte vor Ort.
3) Virtuelles Projektmanagement – Um die Produktivität Ihrer Belegschaft online zu gewährleisten, benötigen Sie entsprechende Strukturen, Tools und Workflows. Aspekte wie die Kommunikation und die Verantwortlichkeiten müssen neu organisiert werden.
4) Digital Leadership – Ihre Führungskräfte helfen Ihnen, den digitalen Wandel erfolgreich in Ihrer Organisation zu implementieren. Umso wichtiger ist ihre Schulung sowie die umfassende Weiterentwicklung von einem klassischen zum agilen Führungskonzept.
5) Collaboration – Mit der Digitalisierung geht der Bedarf einer stärkeren internen wie externen Vernetzung Ihrer Organisation einher. Doch damit kollaboratives Arbeiten wirklich funktioniert, müssen zunächst kommunikative Barrieren beseitigt und neue Werte geschaffen werden.
6) Cultural Change – Die zunehmende Flexibilität und Digitalisierung bringt eine Neudefinition bestehender kultureller Werte mit sich. Themen wie Work-Life-Balance, Sinnhaftigkeit, Chancengleichheit und Vertrauen werden in ein anderes Licht gerückt.
7) Reorganisation – Ihr bestehendes Geschäftsmodell wird anhand wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Aspekte bewertet und neu ausgerichtet. Dadurch erhöht sich Ihre Kundenfokussierung, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz nachhaltig.
8) Smartes Kostenmanagement – Eine auf Sie zugeschnittene Strategie für ein proaktives Kostenmanagement hilft Ihnen, Ihre Position selbst an einem volatilen Markt zu sichern. Das geschieht unter anderem über die Ermittlung von Schwachstellen und Einsparungsmöglichkeiten in Ihrer Kostenstruktur.
Der grandega BETTER NORMAL-Ansatz vereint acht Lösungsbausteine, die individuell oder kombiniert dazu beitragen, dass Sie auch zukünftig wettbewerbsfähig sind.
Die Kombination dieser Maßnahmen ermöglicht es Ihnen nicht nur, die Auswirkungen der Corona-Krise resilient und zukunftsfähig zu überstehen. Zusätzlich profitieren Sie von einer ganzheitlichen Transformation, die Ihre Organisation für die Erfolge von Morgen wappnet.
Dabei sei betont, dass wir nicht allein wirtschaftliche Mehrwerte meinen. Vielmehr geht es darum, für Sie, Ihre Mitarbeiter und auch Ihre Kunden das New Normal als Chance zu nutzen, um daraus ein BETTER NORMAL zu gestalten.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie die Wertschöpfung Ihrer Organisation nicht nur erhalten, sondern verbessern können, dann kontaktieren Sie uns.